Oberlandesgericht Frankfurt am Main, Urteil vom 23. Februar 2022 – 7 U 199/12: Berufsunfähigkeit auch bei chronischer Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren

Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat entschieden, dass eine bedingungsgemäße Berufsunfähigkeit auch auf der Diagnose einer chronischen Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren beruhen kann. Damit wurde einem Versicherungsnehmer, der Simulationsvorwürfen ausgesetzt war, eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente zugesprochen. Der betroffene Versicherungsnehmer hatte aufgrund zunehmender gesundheitlicher Beschwerden sein Arbeitsverhältnis mit einem Aufhebungsvertrag beendet. Der in zweiter Instanz durch das Oberlandesgericht Frankfurt am Main beauftragte Sachverständige für

OLG Celle vom 12.02.2020, Az. 14 U 179/19, zur Beendigung der Verjährungshemmung durch eindeutige schriftliche Entscheidung

Das OLG Celle hat in seinem Urteil vom 12.02.2020 (14 U 179/19) entschieden, dass eine schriftliche Entscheidung des Versicherers nach § 3 Satz 3 PflVG a. F. eindeutig, erschöpfend und umfassend sein muss, um die durch die Anspruchsanmeldung geschaffene Verjährungshemmung zu beseitigen. Eine Erklärung, in der der Versicherer lediglich auf eine bestimmte Mithaftungsquote des Geschädigten hinweist, erfüllt diese Voraussetzung nicht, selbst wenn in der

OLG München, Az. 10 U 546/21, Urteil vom 08.09.2021, zur posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)

Das Oberlandesgericht München hat in seinem Urteil Kriterien festgelegt, die für die Anerkennung einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) nach einem Verkehrsunfall erforderlich sind. Insbesondere betont das Gericht die Notwendigkeit eines belastenden Ereignisses oder einer Situation mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würden. Im vorliegenden Fall hatte die Klägerin nach einem Verkehrsunfall eine geringfügige Hörminderung und einen beidseitigen